Analoge Küche, Kochen am Lagerfeuer, Reh

Reh am Asadokreuz

23. April 2017

Das Zubereiten eines ganzen Rehs am offenen Feuer klingt schwieriger, als es tatsächlich ist. Mit etwas Zeit und Know-How gelingt dieser besondere Spießbraten. Besser mit niedriger Temperatur und etwas längerer Garzeit arbeiten, als nach sechs Stunden ein Stück Kohle zu produzieren!

Da sich das einmal aufgestellte Asadokreuze mitsamt dem Reh nur schwer bewegen lässt, wird die Glut mit der Schaufel aufgehäuft oder weiter weg gezogen. Dabei sollte der Wind vom Stück zum Feuer wehen. Die Glut ist dann richtig, wenn sich darauf eine weiße Ascheschicht gebildet hat und das Holz sich ohne Zutun in kleine Teile zerteilt. Eignet sich auch hervorragen für die Verköstigung größerer Menschenmengen – dann allerdings sollte man zu einen entsprechend dimensionierten Frischling / Überläufer bis ca. 20kg greifen.

Zutaten (für ca. 15 Personen)

  • 1 Reh ca. 15kg
  • Olivenöl
  • Meersalz
  • Pfeffer

Zubereitung

  1. Das Reh aus der Decke schlagen, falls noch nicht geschehen das Schloss öffnen und Kopf sowie den unteren Teil der Läufe entfernen. Mit dem Rücken auf das Asadokreuz legen und mit einem Beil und dem Handballen vorsichtig die Rippen an der Wirbelsäule entlang durchtrennen bis das Reh flach auf dem Kreuz liegt. Ein- und Ausschuss großzügig entfernen und die Silberhaut am Stück lassen.
  2. Nun die Läufe mit Schlauchschellen oder Blumendraht (nicht verzinkt oder kunststoffummantelt!) an den Querstreben und den Rücken an drei Stellen am Kreuz befestigen.
  3. Etwas Olivenöl auf dem Reh verreiben und mit etwas Meersalz bestreuen.
  4. Stellen sie das Asadokreuz mit der Körperinnenseite und dem Hals nach oben, leicht geneigt ans Feuer. Wenn sie Ihre Hand für 5 Sekunden, gerade so, an der Keule lassen können, dann passt die Temperatur. Ist es zu heiß – die Glut etwas weiter weg ziehen. Ist es zu kalt mehr Glut anhäufen oder das Reh etwas runter setzen. Keine Angst – das Stück verbrennt nicht und wird auch nicht zu trocken, da nur die ersten Millimeter eintrocknen und es darunter schön saftig bleibt.
  5. Nach 3 Stunden drehen Sie das Stück mit der Außenseite zur Glut und legen zusätzlich etwas Glut unter die Keulen.
  6. Eine weitere Stunde später sollten Sie das Reh mit dem Hals nach unten und dem Rücken zur Glut drehen. Zusätzlich legen wir etwas Glut unter die Blätter.
  7. Nach insgesamt fünf Stunden drehen wir das Stück mit dem Hals nach oben und der Innenseite zum Feuer.
  8. Nach ca. sechs Stunden dürfte das Reh eine Kerntemperatur von 75 – 80° erreicht haben und durch sein. Dann sollten sie es möglichst schnell vom Kreuz lösen, die trocken Haut abziehen und das darunter liegende wunderbar saftige Fleisch in Portionen tranchieren.
  9. Dazu das im Dutch Oven gebratene Brot, etwas Salz und frisch gemahlenen Pfeffer reichen. Als Sauce Preiselbeeren mit BBQ-Sauce mischen und mit etwas Balsamico und braunem Zucker abschmecken.

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1 Comment

  • Reply gerd´l 26. September 2017 at 14:33

    genauso hab ich vom opa gelernt, ne ziege zu grillen und alle paar jahre wird das immer noch so gemacht bei uns. es stellt sich beim essen immer wieder die erkenntnis ein, so isst man fleisch, ohne den ganzen zinnober des zivilisierten spiessers. einfach fleisch und gemüse am feuer, alle sind dabei und tun was und verinnerlichen, dass ernährung nicht zwangsläufig mit industrie und commerz zu tun haben muß.beste schule für kinder und slowdown für erwachsene, damit man immer was tut für´s menschsein und kein totaler konsumentfreak wird. nur eine mahlzeit? viel viel mehr!

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