Kurz vorweg: ich bin normalerweise kein Fan von großen, organisierten Weintastings. Mir fehlt dabei das persönliche und das Wissen wie genau der veranstaltende Somelier tickt, woher er kommt und welche Vorlieben und Abneigungen er hat. Nur mit diesen Informationen aber ergibt die sensorische Prüfung und Bewertung von Wein einen Sinn für mich.
Normalerweise, denn als Martin Kössler recht kurzfristig zu seiner Geburtstagsfeier einlud, war ich ob der Gästeliste sofort begeistert:
Jim Clendenen (http://www.aubonclimat.com/) Winzer und der Eigentümer der Au Bon Climat Winery in Santa Maria, Kalifornien. Berühmt für seine handwerklich gut gemachten Chardonnay.
Stuart Pigott (http://www.stuartpigott.de) britischer Weinkritiker, Autor und Journalist. Unkonventioneller Weinkritiker, gilt international als einer der besten Kenner des deutschen Weins.
Billy Wagner (http://www.rutz-weinbar.de/team/index.html) Sommelier der Weinbar Rutz und Falstaff-Sommelier des Jahres 2011.
Martin Kössler (http://www.weinhalle.de/) Weinautor und Geschäftsführer weinhalle.de. Besonders sein Sensorikseminar* hatte mich begeistert – viel Information kurzweilig rübergebracht. Wein verkosten und dabei gelernt warum wir was wo schmecken und riechen. Genial…
Der ebenso informative wie kurzweiligen Abend drehte sich um Moden, Naturweine, sich ändernde Geschmäcker und 17 Jahre alte Chardonnays. Dem Frauengeschmack von Billy und den Wow- Effekt von Stuart Pigott beim Hören von Glenn Goulds Goldberg Variationen.
Den Sinn und Unsinn von Weinbewertungen im Allgemeinen, Parkerpunkten im Besonderen und der damit einhergehenden Zerstörung des Weinmarkts.
Die den Abend begleitenden Weine (unter anderem ein 31 Jahre alter weißer Rioja) habe ich zum Großteil nicht verstanden geschweige denn gemocht. Erst zum Ende der Veranstaltung kam ein Rotwein den ich einigermaßen lesen konnte.
Den anschließenden gemeinsamen Umtrunk und das von Marco Neubauer (Schwarzem Kreuz, Fürth) gestalteten Buffet konnte ich leider nicht mehr geniesen, da ich mit den Öffentlichen unterwegs war und meinen Zug erreichen musste. Mein Fazit: ein spannender und unterhaltsamer Abend, der mein Interesse an Weisswein definitiv geweckt hat…
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